e r i k a T O L I U S I S
Wenn Erika Toliusis malt, ist jeder Auftrag bewusst und präzise. Während sie sich mit einem Spachtel über die Oberfläche der Leinwand schneidet und formt, sind die entstandenen Bilder atemberaubende Beispiele für Hyperrealismus. Sie behält jedoch den Geist einer Impressionistin; ihre produktion erfolgt in serien, widmet einem landschaftsmerkmal besondere Aufmerksamkeit, untersucht seine visuellen phänomene und manipuliert farbe und tonalität, um eine Reihe von atmosphärischen effekten zu entwickeln.
Das Thema Wellen eignet sich gut zur Wiederholung in dieser Werkfolge. In endloser Folge krachend, sind Ozeanwellen ein Zen-Motiv, das dem Auftauchen und Verschwinden von Gedanken oder dem Auf- und Abschwellen des Atems entspricht. Toliusis schnitzt die Wellen mit sinnlicher Präzision und entwickelt ihren eigenen Rhythmus im Einklang mit der pulsierenden Flut unseres Planeten beim Ein- und Ausatmen. Dieser Fokus taucht in eine Form meditativer Abstraktion ein – derselbe Ausschnitt des Ozeans produziert für immer unendlich viele Bilder. In diesem Sinne weiht Toliusis mit jedem Werk einen Moment der Zeit und findet ästhetische Bedeutung in den willkürlichen Mustern, die von den Gipfeln und Rollen des Wassers erfunden werden.
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